Der Kunde ist König

  • von Enchantra
  • 13 Aug., 2019

... oder Tyrann

Wer es wagt, den komfortablen Schutz eines Arbeitgebers zu verlassen, der zuverlässig Gehalt zahlt und für alle Probleme beschuldigt werden kann, und den Neuanfang als Freiberufler wagt, bekommt es schnell mit einer neuen Art von Vorgesetzten zu tun: den Kunden. Nicht nur diejenigen, die sich mit eigenen Dienstleistungen und Produkten in das Haifischbecken gefüllt mit gierigen  Kunden stürzen, sondern auch Angestellte mit Kundenkontakt machen oftmals die Erfahrung: Kunden können tyrannischer sein, als mancher Vorgesetzte.

Hohe Ansprüche

Kunden haben heutzutage hohe, geradezu hanebüchene Ansprüche und machen diese dreist und aggressiv geltend. Berichte von Selbstständigen verunsichern jeden, der mit dem Gedanken spielt, etwas Eigenes auf die Beine zu stellen. Berichte von Kunden, die das Beste für sich herausschlagen wollen und keinerlei Rücksicht auf die Kosten und Mühen des Anbieters nehmen. Ob ein Fotograf für die Hochzeit gebraucht wird, ein Piercing im Laden am Hauptmarkt, ein Gemälde für das Schützenvereinshaus oder ein Nachhilfelehrer: Es werden oftmals sämtliche Verhandlungsmethoden angewandt,  um den Leistungserbringer unter Druck zu setzen und den Preis zu senken. Von der vorgespielten Unsicherheit " …ach ich weiß nicht, wenn es tatsächlich SO TEUER wird, dann will ich das Gemälde gar nicht mehr …", (auch wenn es schon in stundenlanger Vorbereitungsarbeit entworfen wurde) bis zur Drohung (wenn ich nicht noch 2-3 kostenlose Artikel dazugelegt kriege, schreibe ich eine schlechte Bewertung) werden alle Register gezogen.

Kleinkarierte Bewertungen

Ebenso verschärft sich der Ton: Kunden, die in Befehlsmanier Aufträge erteilen, die Leistung herablassend entgegennehmen und im Fall der Unzufriedenheit gleich beleidigend werden. Selbst wenn der Unternehmer darauf mit Engelsgeduld reagiert, kann er sich immer noch keiner positiven Bewertung in Online-Portalen oder – Shops sicher sein. Kleinkarierte Bewertungen wie „ein Punkt Abzug, weil eine Fruchtfliege auf dem Salat saß“ oder „als das Planschbecken geliefert wurde, war das schöne Wetter schon vorbei“ können den Anbieter zur Verzweiflung bringen und im schlimmsten Fall in den Ruin treiben.

Freibierfreunde

Selbstständige müssen aufgrund derartiger Erfahrungen davon ausgehen, dass Kunden nicht das geringste Interesse daran haben, kleine Unternehmen zu unterstützen und wenig Wertschätzung für die liebevolle Kleinst- und Schwerstarbeit dieser Berufsgruppe übrighaben. Das gilt offensichtlich sogar – und besonders – unter "Freunden", die, sobald der Betrieb eröffnet hat, alles umsonst haben wollen. Und das, obwohl sie den Kampf beim Einstieg in die Selbstständigkeit aus nächster Nähe (nämlich am Beispiel ihres Freundes/ihrer Freundin) bezeugen können: Die Sorge um die Finanzierung, die Selbstausbeutung in den ersten Wochen/Monaten/Jahren und die ständigen Zukunftsängste.

Zuvorkommende Datenkraken

Kein Wunder. In einer Welt, deren Konsum von riesigen Datenkraken wie Amazon, Facebook u. Co. regiert wird, gewöhnt sich der Kunde schnell an deren Leistungen (die er, ohne es zu merken, teurer bezahlt als zunächst angenommen): Alles ist billig oder vermeintlich kostenlos, wird unverzüglich geliefert und jederzeit zurückgenommen, falls der sprunghafte Kunde doch nicht gekauft hat, was er wollte oder nach langwierigem Ausprobieren keinen Bedarf mehr hat. So können Kleider bestellt werden, die nur für eine Fotosession für Instagram angezogen und dann wieder zurückgeschickt werden. Ganze Bandausstattungen und Sound-Anlagen können 30 Tage lang ausprobiert oder eben für entsprechende Auftritte verwendet werden und dann für eine vollständige Rückerstattung wieder zurückgeschickt werden (den Anbieter verrate ich hier nicht, aber ich nehme an, jeder Musiker weiß sowieso schon Bescheid 😉).

Let´s give them a break

Allerdings gehe ich davon aus, dass es keine Website wie lost-philosophy.org braucht, um den Wert von Selbstständigen und Kleinunternehmern zu verdeutlichen. Kleine Dienstleistungsunternehmen pflegen persönlichen Kontakt zum Kunden und erstellen individuell gerechte Leistungen. In Start-Ups werden die Ideen der Zukunft entwickelt und umgesetzt. Und was wäre die Welt ohne eine bezahlbare Band am Schützenfest oder einen pädagogisch kompetenten Nachhilfelehrer?

Deswegen bemühe ich mich, meine konsumverwöhnte Gier zu zügeln, wenn ich es mit eben diesen Mutigen zu tun habe, die sich als Einzelkämpfer in den freien und grausamen Markt gewagt haben. Ich will geduldiger sein und etwas großzügiger. Abgesehen davon gehe ich davon aus, dass ein Selbstständiger oder Kleinunternehmer aus seiner Arbeit ebenso Bestätigung erfahren möchte, wie jeder Arbeitnehmer. Jeder wird gerne mit freundlichem Ton angeredet, für seine Arbeit gelobt und erfährt gerne Dank für eine gewissenhaft erbrachte Leistung.

von Enchantra 8. November 2019
Why is god always portrayed as an old, white guy? He might as well be African or Arab. Which nation decides what nationality a god should be? The nation, that believes in him? Most Christians are white guys, so god has to be a white guy as well? Shouldn´t god resemble the majority on earth? That would be Asian. If we were made in god´s image, shouldn´t he be Asian then? Asian god, Asian Jesus? But that won´t happen. Why does god have to be a western, Caucasian guy?

In fact, Jesus was born in Israel and he might have looked like a typical Judean Jewish guy. Caramel-brown skin tone, black hair, brown eyes. Just like most of the Arabs look as well. Jesus, Arab-looking, hanging around with one whore and 12 guys, whom he loves, as he tells them repeatedly. The bible also tells us, that Jesus had temper tantrums and behave like a lunatic sometimes.

I guess the god that people believe in is international and tolerant enough to choose a non-white, bisexual Jew to be his son, but he also is a western, Caucasian, non-Jewish white guy.

von Enchantra 18. Oktober 2019

I realized, that you can´t make decisions just relying on logical thinking. Feelings are an importand advisor as well, because you need to choose, what makes you happy. That sounds like the most obvious fact in the world: You need to choose, what makes you happy. But frankly, I have realized, that to some people, it is not that obvious.

I know a lot of people, who chose what doesn´t make them happy. They chose a career, that doesn´t make them happy. They chose a partner, who doesn´t make them happy. They chose a hair colour, that doesn´t make them happy.

And even more importandly: They chose to care more about the things, that don´t make them happy than about all the precious little moments, they are allowed to enjoy.

I often wonder: Do I make decisions, that don´t make me happy? If yes, why would I do something so stupid? Maybe because you need to know, what will make you happy, to choose, what makes you happy. Do I know, what makes me happy?

But maybe I shouldn´t waste so much time thinking about that. I should rather be happy about the precious little moments, I am allowed to enjoy.

von Enchantra 11. August 2019

It´s hard to find someone who matches you intellectually. It´s not about how smart people are. It´s about how their minds work. I personally love to be bubbeling over with weird ideas and to get lost in philosophical questions.

Social media gives me the opportunity, to communicate with people who love to share my mindset. And though I will never meet them in person, sometimes they seem to be closer than everyone I have to talk to on a daily basis.

Love and greetings to everyone, who feels the same,

Enchantra

von Enchantra 14. Juni 2019

Wie sagt Carolin Kebekus so schön: Nach einem OB zu fragen, ist wie ein Deal mit Koks. Niemand soll mitbekommen, was du dir gerade organisierst. Recht hat sie! Wie oft bin ich schon in schamhaftem Flüsterton um einen Tampon gebeten worden und habe es dann der Fragenden aus Rücksicht auf ihre peinliche Berührtheit konspirativ zugesteckt, so dass sie es verdeckt und betreten in ihre Tasche stecken konnte und sich keine Sorgen darüber machen musste, wer gerade mitkriegen könnte, dass ihre Muschi Blut spuckt.

Die Periode gilt noch immer als ekelhaft, obwohl sich die halbe Welt heutzutage für emanzipiert und aufgeklärt hält. Trotzdem zeigt die Tamponwerbung eine blaue Flüssigkeit, die klinisch rein von einem OB aufgesogen wird, denn rot ist ekelhaft, wäre zu nah am "Original". Trotzdem reden wir von „der roten Tante“, „dem roten Meer“ oder „meinem Zeug“, denn die Periode gilt als ekelhaft. Trotzdem schämt sich so mancher Kerl, der seiner Freundin beim Einkauf Obs mitbringen soll (… aber nicht die Großen, oder? Sonst denkt jeder, meine Freundin hat eine Muschi wie der St. Gotthard-Tunnel).

von Enchantra 30. April 2019
Wie informieren sich Millenials? Welche Eigenschaften bestimmen ihre Vorlieben? Die Generation, die im Durchschnitt ein höheres Bildungsniveau als vorangegangene Generationen aufweist und gleichzeitig die Aufmerksamkeitsspanne einer Fruchtfliege besitzt stellt Marketingexperten vor rätselhafte Fragen.
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