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Philosophie

get lost in philosophy

Was ist Philosophie?


Das ist eine Frage, über die entweder Wikipedia in einer Viertelstunde Lesezeit Auskunft gibt, oder über die sich nicht nur Bücher, sondern ganze Regalmeter schreiben ließen. Machen wir uns hier versuchsweise einen neuzeitlichen und ganz pragmatischen Begriff davon, dessen Tragfähigkeit wir dann im Fortlauf dieser Website erproben wollen: 

"Philosophie ist das methodengeleitete Nachdenken über die Möglichkeiten und Grenzen menschlicher Erkenntnisfähigkeit." 


Aus diesem Satz, so zumindest die zu überprüfende Hypothese, sollten sich wesentliche Aspekte der Frage, was Philosophie denn eigentlich sei, ableiten lassen. Selbst die vier Grundfragen von Immanuel Kant, deren stets vorläufige Beantwortung für ihn die Aufgabe aller Philosophie darstellte (Was kann ich wissen? Was soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?) verdichten sich immer wieder zu einer Kernfrage, der Frage nämlich, wie denn das beschaffen sein muss, was wir Wissen, Erkenntnis, Überzeugung und Wahrheit nennen und in seiner Gesamtheit letztlich auch unser aller Handeln und Entscheiden legitimieren soll. 

Philosophie beheimatet uns

Philosophie im Sinne des obigen Satzes führt all diese Begriffe aus dem raunenden Halbdunkel des bloßen Vermeinens, des beliebigen Dafürhaltens heraus. Philosophie beheimatet uns auf diese Weise in der gedeuteten Welt, an jedem Ort und überall. Friedrich von Hardenberg, besser bekannt als Novalis, hat dies sehr schön formuliert. "Philosophie", so schreibt er, "ist eigentlich Heimweh, ein Trieb, überall zu Hause zu sein".

Philosophie - ein Befreiungsversuch

Gewiss: Eine solche Sicht auf den Kernbegriff ist ein einschränkender und lässt sich nicht ohne Opfer aufrechterhalten. Denn will man den Begriff der Philosophie vor Beliebigkeit ebenso retten wie vor der tonnenschweren Last ihrer eigenen Geschichte, müssen zentrale Themen Jahrhunderte lang amtierender, auf Dogmatik basierender Philosophie ebenso ausgeblendet werden wie die von Mythen umstellten Horizonte vergangener Epochen, die Geister der Hochscholastik, spekulative Mystik, das Ringen um einen Gottesbegriff, ja um transzendente Sinnhaftigkeit überhaupt - auch all dies ist Philosophie, hat dann aber keinen Platz. 

Der Lohn für den Verzicht ist ein Klarwerden, ein des eigenen Denkens sich inne werdender denkender Geist auf dem schmalem Pfad des unmittelbar Erfahrbaren. Ein Befreiungsversuch von der Subjektivität der eigenen Wahrnehmung, der von der Liebe zur Weisheit und Wahrheit beflügelt wird. Nicht mehr und nicht weniger. 
Wohlan denn - hoffen wir auf gutes Gelingen!
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